Amerikaner investieren gern in Sachsen-Anhalt

_______________________________________


Wie sehen ausländische Investoren Sachsen-Anhalt? Diese Frage zieht sich durch eine Studie des Instituts PM&P über die Bewertung des Wirtschaftsstandorts Ostdeutschland aus der Sicht von Investoren aus den USA, Großbritanniens, Indiens und der Schweiz. In Datenbanken, Publikationen, dem Projektarchiv von PM&P sowie mit Informationen der Wirtschaftsförderer der neuen Bundesländer wurden 680 ausländische Investitionsprojekte  von 2004 bis Oktober 2009  ausgewertet.

„Mit Hilfe ausländischer Investoren ist die Reindustrialisierung Ostdeutsch-lands gelungen. Trotz der schlechten Voraussetzungen nach der Wende haben wir heute einen Industriebesatz, der fast das westdeutsche Niveau erreicht hat und höher liegt als der europäische Durchschnitt. Aufgrund der guten Auftragslage erwarten wir 2011 eine Steigerung des Investitionsvolumens von 20 Prozent. “

Dieses Fazit zog Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Ost-Beauftragten der Bundesre-gierung,  Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, zum Thema „Der Investitionsstandort Ostdeutschland aus Sicht ausländischer Investoren“ in der Berliner Landesvertretung Sachsen-Anhalts.

Anlass war die Präsentation einer vom Institut PM&P erstellten Studie über die Wahrnehmung und Bewertung des Wirtschaftsstandorts Ostdeutschland bei ausländischen Investoren aus den USA, Japan, Großbritannien, Indien und der Schweiz.
Haseloff unterstrich mit Blick auf die positiven Ergebnisse der Studie, dass Ostdeutschland und insbesondere Sachsen-Anhalt für ausländische Investoren ein äußerst attraktiver Investitionsstandort sei.
„In Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen 20 Jahren über 300 Direkt-investitionen ausländischer  Investoren mit einem Volumen von rund 9,5 Milliarden Euro umgesetzt worden. Damit sind wir das Land mit den meisten ausländischen Direktinvestitionen innerhalb Ostdeutschlands.“
Er nannte beispielhaft die Länder Frankreich, USA, Belgien, Italien und Niederlande, die die Spitzenplätze in Sachsen-Anhalt einnehmen. Allein die USA hätten durch ihr unternehmerisches Engagement fast 12 000 Arbeitsplätze geschaffen.

„Zur weiteren Positionierung der ostdeutschen Länder im internationalen Wettbewerb empfiehlt die Studie genau das, was Sachsen-Anhalt vor vier Jahren mit seinem internationalen Akquisitionsnetzwerk in Gang gebracht hat: Verstärkung der Präsenz in der Wahrnehmung internationaler Investoren, weitere Verbesserung der Bekanntheit und Kenntnisse über den Standort sowie die Optimierung des Images. Wir haben unser Standortmarketing im Ausland deutlich personell und finanziell verstärkt, eigene Büros in Shanghai und Mailand aufgebaut sowie zusätzliche branchenerfahrene Akquisiteure in den wichtigsten europäischen Ländern, in Amerika, Kanada, Indien und anderen ostasiatischen Staaten eingestellt. Wir sind also auf dem richtigen Weg.“

Darüber hinaus werde sich Sachsen-Anhalt in der Akquisitionsstrategie besonders um die Schwellenländer bemühen und weiter die Erschließung und Vermarktung logistisch gut gelegener Gewerbegebiete vorantreiben.

Ostdeutschland kann auf ein insgesamt positives Image bauen. Arbeitsmoti-vation, Produktivität, Verkehrsinfrastruktur, Sicherheit und die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften sind wichtige Stärken, die in der Wahrnehmung der ausländischen Investoren fest verankert sind.  Durch weitere Verbesserung der Bekanntheit und der Kenntnisse über den Standort lassen sich zusätzliche Potenziale für Investitionen erschließen. Ebenso können Imagekorrekturen bezüglich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dazu beitragen, mehr Investoren zur Entscheidung für Ostdeutschland zu bewegen.

Die Chancen stehen gut, mit stärkerer Präsenz in der Wahrnehmung inter-nationaler Investoren und mit weiter optimiertem Image, in Zukunft noch mehr Investoren zu gewinnen. Die Bereitschaft, Ostdeutschland zukünftig zu berücksichtigen, ist hoch und nimmt sogar zu. Ostdeutschland hat das Potenzial, auch gegenüber dem zunehmenden Wettbewerb in Mittel- und Osteuropa, weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.