Deutschlands Pflanzenbauzentrum entsteht in Bernburg

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Nun ist es amtlich, dass die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft(DLG) in Bernburg-Strenzfeld ihr Acker- und Pflanzenbauzentrum errichtet: Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens und DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer haben in Bernburg den Kaufvertrag unterzeichnet.

Die DLG übernimmt vom Land etwa 500 Hektar und errichtet dort ihr Pflanzenbauzentrum. Das Gelände wird Standort für die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung. Außerdem wird die DLG ihre Feldtage künftig in Bernburg-Strenzfeld ausrichten. Die 500 Hektar gehörten bislang zum Lehr- und Versuchsgut (LVG) Bernburg-Strenzfeld.

Aeikens sagte: „Die Entscheidung der DLG für Bernburg-Strenzfeld ist Anerkennung für den Agrarstandort Sachsen-Anhalt, einem Bundesland mit ausgewieseneragrarwissenschaftlicher Tradition und Expertise. Und nun stößt mit der DLG eineGesellschaft dazu, die selbst auf 125 Jahre Einsatz und Forschung für dieLandwirtschaft zurückblicken kann. Hieraus wird eine Zusammenarbeit erwachsen, dieweit über die Grenzen Sachsen-Anhalts ausstrahlt.“

Nach Auffassung des Ministers stehe die Landwirtschaft insgesamt angesichts von Klimaver-änderungen, Bevölkerungswachstum und ökologischen Ansprüchen vorgroßen Herausforderungen. „Auch wenn in der modernen Gesellschaft dieLandwirtschaft manchmal aus dem Blickfeld zu geraten scheint, sie ist wichtiger dennje. Und damit wächst auch die Bedeutung der Agrarwissenschaften.“

Die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) und dieFachhochschule Bernburg können weiterhin Flächen für Versuche nutzen. So stehender LLFG jährlich wechselnd 35 Hektar Ackerfläche kostenfrei für Parzellenversuche zurVerfügung. Etwa 85 Hektar können die Fachhochschule Bernburg und die LLFG überNießbrauch für die Weiterführung von Dauerversuchen nutzen.

Aeikens betonte, es sei zwischen der DLG und dem Land nicht nur einGrundstückskaufvertrag abgeschlossen worden. Vielmehr sei dieser Vertrag inhaltlichin großen Teilen durch die künftige Kooperation miteinander in der Entwicklung und Gestaltung dieses Pflanzenbauzentrums bestimmt. Dazu sei die DLG vielerlei Verpflichtungen eingegangen. So verpflichte sie sich, in den nächsten Jahren 2,5 Millionen Euro in den Versuchsbereich an diesem Standort zu investieren.

Ein erheblicher Teil der Verkaufsflächen ist mit Nießbrauchsrechten des Landes für Dauerversuche belegt. Die DLG werde unter anderem auch den Standortpartnern aus Gründen der Fruchtfolge jährlich rotierende Versuchsflächen pachtfrei zur Verfügung stellen. Der Vertrag enthalte also eine Vielzahl von Zweckbindungen. Darüber hinaus habe das Land ein Rückkaufrecht zu den derzeitigen Kaufkonditionen vereinbart, wenn die DLG die erworbenen Flächen nicht zweckentsprechend verwende. All dies hatte der vom Land beauftragte staatlich anerkannte Sachverständige bei der Ermittlung des Verkehrswertes zu berücksichtigen. Letztlich werde die DLG deshalb rund 8,9 Millionen Euro an das Land überweisen.